Freitag, 15. Juni 2012

Ausrüstung: Das Buch


Mit den Schuhen hat es gestern nicht so recht geklappt wie ich es mir vorgestellt habe und nun muss ich leider ein wenig warten. In der Zwischenzeit war und bin ich natürlich nicht untätig, immerhin ist noch viel zu tun. Und so erledige ich jetzt die Kleinigkeiten die noch offen sind. Daher habe ich heute das Buch fertig gemacht. Das Buch ist sehr stark an historische Vorbilder angelehnt. 


Der Buchblock besteht aus handgeschöpftem Büttenpapier, der durch eine Fadenbindung zusammengehalten wird. Der Faden ist natürlich handgesponnener, gewachster Leinenzwirn.


Ursprünglich wollte ich Pergament verwenden, da dies hauptsächlich verwendet wurde, bis es dann langsam aber sicher ab dem Ende des 14. Jhdts. und besonders im 15. und den darauffolgenden Jahrhunderten durch das Papier ersetzt wurde (billiger, leichter und schneller herzustellen). Allerdings fehlt mir momentan das Geld dazu, denn so wie damals, ist auch heute Pergament noch ziemlich teuer. Das Buch umfasst 120 Seiten und wird mein Tagebuch, sowie Informationsspeicher bezüglich Route und Phrasen in Fremdsprachen sein. 


Beim Buchdeckel habe ich ein wenig geschummelt, nicht weil es mir egal ist aus welchem Material er besteht, sondern aufgrund des Zeitdrucks. Ich durchsuchte meine Materialien die ich zu Hause hatte und hatte sehr schnell eine Graphitplatte gefunden. Normalerweise wäre der Deckel aus Buchenholz. Der Einband besteht aus Ziegenleder.


Das Buch wird mit den Schließen auf der offenen Seite geschlossen. Diese bestehen aus Messing und sind mehr dilettantisch als professionell hergestellt. Auch hier hat der Zeitdruck und der Geldmangel zugeschlagen, denn ich wüsste eigentlich eine gute Adresse für so etwas...
Dennoch bin ich zufrieden mit den Schließen, da sie so funktionieren wie sie früher funktionierten: Man schlägt ein Buch auf. D.h. man schlägt auf die Oberseite des Buchs, dabei springen die unter Spannung stehenden Schließen auf. Heute benötigen Bücher keine Schließen mehr. Schade eigentlich.

Übrigens: Früher wurden die Bücher liegend aufbewahrt - nicht so wie heute stehend, da sich sonst der Buchblock mit der Zeit verzogen hätte. Daher befanden sich auf der Ober- und Unterseite des Einbandes auch noch sog. Buchecken. Das sind Metallteile die das eigentliche Buch von der Unterlage bzw. dem darüberliegenden Buch abheben und so das Buch schützen sollen (den Bücher waren nicht nur Informationsspeicher der damaligen Zeit, sondern auch absolute Wertgegenstände, ganz zu schweigen von der religiösen Bedeutung: "Mit jedem geschriebenen Wort wird dem Teufel in die Brust gestochen!"). Diese wurden an den Ecken befestigt. Ich erspare mir diese Teile, da ich momentan sehr genau auf das Gewicht meiner Ausrüstung achte und in meinem Fall die Ecken nicht wichtig sind.

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