Donnerstag, 15. März 2012

Ausrüstung #3 - Fadenbrille

Ja, sie ist da und wie sehr ich mich darüber freue! Als ich entschied, eine mittelalterliche Reise anzutreten, war einer meiner ersten Gedanken: Ich brauch so eine absolut geniale Sonnenbrille. Hier ist sie. 


Glücklicherweise konnte ich im Jahr 2008 den Kunsthandwerker Hermann Dahmen kennen lernen. Es war auf einer Reenactment-Veranstaltung in Österreich,  bei der ich seine schönen Nachbauten von historischen Sehhilfen bewundern konnte. Also habe ich ihn gefragt, ob er mir für meine Reise eine schöne Fadenbrille aus dem späten 14. Jahrhundert anfertigen könnte, er sagte prompt zu.

Treviso, 1352
Zur Brille selbst:  Die älteste Abbildung einer Brille findet man in Treviso (Italien) aus dem Jahr 1352. Dort zeigt ein Fresko des bekannten Malers Tommaso da Modena einen Mönch mit einer Nietbrille (siehe Abbildung). Erwähnt wurde sie jedoch schon um einiges früher, nämlich 1305 in Florenz. Dabei hieß es, dass seit der Erfindung der Brille keine 20 Jahre vergangen waren. Personen die solche Sehhelfen verwendeten, waren hauptsächlich Gelehrte und Schreiber, die sich während der Arbeit kaum bewegten. Daher reicht es bei der Nietbrille, die beiden flexiblen Stücke auf der Nase zusammen zu drücken, damit die Brille da bleibt, wo sie sein soll. Mein Stück ist allerdings eine Fadenbrille. Vom Aufbau her gleicht sie einer Nietbrille, allerdings besitzt sie noch Lederschnüre, damit ich sie am Hinterkopf festbinden kann. Somit ist sie auch während dem Gehen tragbar – und das wird ja meine Hauptbeschäftigung werden. Die Brille ist aus Buchsbaum.

Ich freue mich schon auf den ersten Einsatz der Brille. Vielen Dank noch einmal an Hermann Dahmen!


2 Kommentare:

  1. interessante Brille. Ich frage mich, ob ich einer von denen kaufen kann

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    1. Bitte entschuldige die späte Antwort - frage Hermann Dahmen! -> http://scylla-web.de/brillenmacher/

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